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Stalking

Stalking

 

Zunächst Interesse, dann Liebe und dann Stalking bis hin zur Vergewaltigung?

 

Sachverhalt:

 

Die Tochter von Berta und Christian Brösel heißt Nina Brösel. Sie ist wie alle Teenager mit einem Handy ausgestattet und schreibt ihren Freunden auf Whatsapp. Sie geht regelmäßig zur Schule. Seit 2 Jahren, seit sie 14 ist, besucht sie in einem Tanzclub. Sie hat daher einen sehr großen Freundeskreis, mit dem sie sich regelmäßig im Club aber auch auswärts trifft. Sie hat ein gutes Vertrauensverhältnis zu den Eltern. Vor 2 Jahren ist sie auf einem Wettbewerb in Kiel eingeladen und ist dort mit einer größeren Gruppe eingeladen. Mit Einwilligung der Eltern darf sie dort hinfahren, am Wettbewerb teilnehmen und wieder nach Hause fahren. In Kiel nähert sich ihr ein junger Trainer Björn, den sie bis dato noch nicht kannte. Dieser Trainer gibt ihr zu verstehen, dass sie ein besonderes Talent sei und er sie fördern möchte. Er ist 15 Jahre älter und belegt die ersten Plätze mit seiner Tanzeinlage. Nina Brösel ist völlig begeistert und verliebt sich Hals über Kopf in Björn. Sie schreiben sich Whatsapp regelmäßig und sehen sich auch bei Nina Brösel im Tanzclub vor Ort. Er macht viele Bilder von ihr, auf manchen Bildern ist sie nur leicht bekleidet. Eine enge Liebesbeziehung hat sich nie entwickelt, weil Björn, das nicht anstrebt. Doch plötzlich will Björn nichts mehr von einer Förderung wegen des Tanztalentes von Nina wissen und fängt an Nina wegen jeder Kleinigkeit an schlecht zu behandeln. Er schreibt ihr böse und bedrohlich wirkende Whatsapp. Er fordert Sie auf, ihm Geld zu bezahlen, weil er sonst ihre Bilder ins Netz stellen will. Er lästert im Club über sie und stellt sie schlecht dar. Er sagt, sie sei eine Schlampe, leicht zu haben u.a. Auch in den Whatsapp-Gruppen spricht er schlecht über sie. Diese Situation dauerte dann über 2 Jahre an. Nina hat inzwischen das Tanzen aufgehört, weil ihr das verleidet wurde. Björn verfolgt sie auf Schritt und Tritt und hat sie 2 Male auf einer öffentlichen Toilette gegen ihren Willen zum Sex gezwungen, da war sie inzwischen 16. Die Eltern wissen immer noch nichts von dieser Situation. Nina ist völlig entkräftet und bittet schließlich die Eltern, sie zur Polizei zu begleiten.

 

Rechtliche Beurteilung:

 

Das Strafverfahren gestaltet sich sehr schwierig, weil die Geschädigte über lange Jahre eigentlich eine Art Beziehung mit einem kranken Menschen geführt hat und der sie nur ausgebeutet hat. Diese Beziehung war äußerst traumatisch. Das Gedächtnis der Geschädigten infolgedessen entsprechend geschädigt. Tatbestände wie üble Nachrede, Beleidigung, Stalking, Vergewaltigung setzen immer voraus, dass das Opfer dem Täter Grenzen setzt. In diesem speziellen Fall ist es für die Geschädigte sehr schwierig das für sich selbst und für die Polizei wirklich aufzuklären.

 

Fazit: Leider sind die Übergänge fließend. Für ein Opfer ist es oft nur zu spät erkennbar, was hier gespielt wird, weil eine regelrechte Reizüberflutung so auf die Betroffenen einwirkt, dass ausschließlich engagiertes Eingreifen des Umfeldes hilft, die Welle von Übergriffen zu stoppen. 

 

 

 

 

 

 

 

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15.01.2021

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