Der Streit vor dem Familiengericht
Familienrecht
Der Streit vor dem Familiengericht
Kurzer Sachverhaltsabriss:
Brösel streitet mit seiner Exehefrau um das Sorgerecht. Beide Eltern haben zunächst das gemeinsame Sorgerecht. Brösel möchte das alleinige Sorgerecht, weil er sich um seine beiden Kinder sorgt. Er möchte, dass beide Kinder bei ihm leben. Die Kindesmutter möchte das nicht. Auch fordert Brösel Umgang mit seinen Kindern, was ihm ebenfalls verweigert wird.
Im Nu sieht sich Brösel mit dem Jugendamt, einer Umgangsbegleitung, einem Gutachter, der Erziehungsberatungsstelle und dem Gericht konfrontiert.
Der Kindergarten meldet es sei Gefahr für das Wohl der Kinder gemäß § 8 a KJHG gegeben, wenn sie den Vater sehen würden.
Von dieser Auffassung des Kindergartens wird Brösel nicht informiert, alle sonstigen Verfahrensbeteiligten schließen sich schnell dieser Meinung an. Brösel ist entsetzt.
Er wendet sich nun an den Anwalt Mörtel, der ist ausgewiesener Fachmann für diese Fragestellungen. Er teilt ihm mit, Brösel sei selbst schuld, da er sich immer zur Wehr setze und alles hinterfrage. Später wendet Brösel sich an RA Kummer, um eine zweite Meinung einzuholen.
RA Kummer meint zu Brösel, man müsse die Ärmel hochkrempeln und alle Aussagen aller Beteiligten genauestens untersuchen. Leider komme es immer regelmäßig in solchen Verfahren vor, dass die Beteiligten eben nicht wie vorgeschrieben ihre Arbeit machen und man keinesfalls vor deren Meinung zurückschrecken darf.
Wenn ausgewiesene Fachleute Äußerungen vor Gericht oder für das Gerichtsverfahren tätigen, so müssen diese wahrheitsgemäß und fundiert erfolgen. Leider werden in diesen Verfahren allzu oft Tatsachen einfach hin und hergedreht und so aus dem Zusammenhang gerissen, dass völlig andere Aussagen daraus entstehen.
Vielen Eltern ist das nicht bewusst.
Vielen Eltern ist nicht bewusst, unter welchem Erfolgsdruck diese keineswegs unabhängigen Personen stehen und wie weit dieses Ergebnis das sie schulden vom Wohle der Familien entfernt ist.
Wer sich also auf ein solches Familienverfahren einlässt, tut gut daran, alle Aussagen, die von den sogenannten Fachpersonen getroffen werden, genauestens zu untersuchen und deren Ursprung zu prüfen.
Im schlimmsten Fall, müssen Verstöße mit Strafanzeigen und Dienstaufsichtsbeschwerden rechtzeitig und frühzeitig verfolgt werden.
Jedes Familienverfahren muss unbedingt ernst genommen werden, da es meist um das Schicksal der Kinder geht.
Ein großes Problem stellen z.B. auch Gefährdungsmeldungen gemäß § 8 KJHG dar.
Diese werden meist vorschnell und ohne genaue Prüfung und ohne Hinzuziehung von Fachleuten getätigt und auch dem Gericht gegenüber angebracht, obwohl Eltern nichts davon wissen! Das ist in aller Regel grob regelwidrig und die betroffenen Eltern sollten sich schnellstens über ihre Rechte klar werden und rechtliche Schritte einleiten.
Fazit: Ein vor dem Familiengericht ausgetragener Rechtsstreit erfordert sehr viel Kraft, da meist die eigenen Emotionen und die Familiensituation auf dem Spiele stehen.
Viele Kontakte mit verschiedenen Einrichtungen und Helfern tun das ihre dazu.
Weiterhin ist es für Eltern sehr notwendig die Sprache im Verfahren und die Sprache der Helfer zu verstehen.
Wichtig!!!!!!!
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Elisabeth Aleiter
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05.02.2021